Den Bewusstseinswandel vollziehen …
Mitgefühl und Fürsorge der Natur und allem Lebendigen gegenüber, Nächstenliebe zu unseren Mitmenschen üben und insbesondere Empathie für Tiere zu zeigen– die Mehrheit der Bevölkerung pflichtet unwidersprochen diesen ethischen Ansprüchen bei.
Und dennoch werden dem ungeachtet, täglich abertausenden Rinder, Schweine, Hühner, Fische sowie viele andere Tierarten gnadenlos zur Nahrungsmittelproduktion für den Menschen grausam dahingeschlachtet. Dieses sogenannte ›Schlachtvieh‹ wird unter fürchterlichen Bedingungen gehalten, transportiert und getötet. Diejenigen Menschen, die offensichtlich ›keiner Fliege etwas zuleide tun können‹, sind jedoch ebenso daran beteiligt, wie jene, die das Abschlachten ausführen, denn sie kaufen und essen dieses Fleisch – sehen jedoch darüber hinweg, was diesen Millionen von Tieren täglich angetan wird. Werden jene Menschen auf diese Tatsache angesprochen, weigern sich die meisten von ihnen, diese Fakten zur Kenntnis zu nehmen, da sie andernfalls die ›Fleischprodukte‹ nicht als Lebens-Mittel, im wahrsten Sinne des Wortes, akzeptieren könnten.
Es ist eine Frage unseres Bewusstseins und unserer Gewohnheiten, welche Welt wir vorfinden werden und wie wir miteinander umgehen. Es ist auch eine Frage der Konsequenzen, die wir daraus ziehen, inwieweit wir unser Verhalten zum Besseren hin ändern wollen, um die aktuellen Missstände zu beseitigen, an denen wir direkt oder indirekt beteiligt sind.
Der bekannte russische Schriftsteller Lew Tolstoi brachte den Zusammenhang zwischen unserem Handeln und den darauffolgenden Reaktionen in seinem Zitat zum Ausdruck: „Solange es Schlachthöfe geben wird, wird es Schlachtfelder geben“.
Auch der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Ralph Waldo Emerson äußerte sich ähnlich: „Sie haben soeben zu Mittag gegessen; und wie sorgfältig auch immer das Schlachthaus in einer taktvollen Entfernung von einigen Kilometern verborgen sein mag: Sie sind mitschuldig!“
Dieses Projekt der ›Kuhfürsorge‹ in Vrindavan (Indien), welches wir hier vorstellen möchten, ist ein kleines, aber ein konkretes Beispiel des praktizierten Mitgefühls gegenüber unseren Mitlebewesen. Vrajasevika, die Gründerin des Projektes, und ihre Helfer dienen verwaisten, hungernden und kranken Kühen mit großem, persönlichem Einsatz. Sie lindern auf direkte Art und Weise das Leid der hier herumstreunenden ›Straßenkühe“.
Gleichzeitig möge dieses Projekt, wie auch viele ähnliche Projekte der gelebten Nächstenliebe, in die Welt ausstrahlen, um unser Herz für unsere Mitgeschöpfe zu öffnen. Wir sind fühlende Wesen – und für unser weiteres Werden und Wachsen ist es essentiell, unser Mitgefühl erwachen zu lassen. Wenn wir unser Herz öffnen und uns in Liebe begegnen, haben wir die Chance auf eine glücklichere und friedvollere Welt. Dafür stehen solche beispielhaften Menschen und Projekte wie dieses.